Forschungsfrage…

Eine gute Frage….
Nachdem ich im letzten Kolleg erst einmal recht heftig etwas um die Ohren bekam, um was es sich eigentlich bei einer «Scientific Community» handelt, habe ich mich gleich im Anschluss daran gemacht eine recht lange Liste an (eventuellen) Forschungsfragen aufzubereiten.

Hier die Ausgangsfrage (Januar 2011):

Wie lassen sich die Wissenschaftscommunities des E-Learning und des Fernstudiums (Distance Education) beschreiben?

Eine Frage scheint dabei grundlegend zu sein: Welche sind die Untersuchungsgegenstände, mit denen sich bis heute E-
Learning und Fernstudiumsforschung beschäftigt haben?

Was ist eine Forschungscommunity?

(unter besonderer Berücksichtigung der virtuellen Communities)

Problematisch an der momentanen Frage sehe ich im Moment, dass neben dem Begriff der Community, der sehr weitreichend sein kann, dass der Bezug zur Thematik Life Long Learning fehlt. Eventuell muss ich mich eben auf den «pädagogischen» Unterbereich beschränken.
Auch kann die Zielfrage eventuell über die verschiedenen Bereiche Auskunft geben:
Beim Fernstudium spielt sicher die soziale Komponente ein Thema:
Distance education, as a field, was founded for the purpose of creating and promoting greater social justice and equity. (Burge, 2008)
Burge, L. (2008). ‘Crafting the future’: Pioneer lessons and concerns for today. Distance Education, 29 (1), 5–17.

Beim E-learning stellt sich dem zu folge die Frage: «Wie kann man technologische Innovationen mit in das Lernen einbeziehen?»

Gerade von dieser Betrachtung aus lässt sich die Fragestellung eventuell genauer eingrenzen: Welches sind die Forschungsfragestellungen in den Communities? Wo gibt es überschneidungen und wo werden verschiedene Inhalte betrachtet.
Eine erste Arbeitshypothese meinerseits lautet, dass Theorien der Distance Education viel zu wenig rezipiert werden. Vieles, was heute im Laufe des 2. E-Learning Booms zusammen mit Social Media Ansätzen gemacht wird, könnte sich guten Gewissens auf Erfahrungen aus der Distance Education stüzten. Aber vielerorts wird eben versucht das Rad neu zu erfinden.

Einige weitere Spezifizierungen der Fragestellungen könnten Bereiche des selbstgesteuerten Lernenes mit übernehmen:

Was sind die Forschungsgegestände in den Bereichen E-Learning und Distance Education und welche Ansatzpunkte gibte es um eine integrative Verbesserung der didaktischen Forschung in Hybriden (Selbstlern) Arrangements zu erzielen??

Welche Bedeutung haben technologische Innovation in den (fachwissenschaftlich übergreifenden) Bereichen E-Learning und Distance Education?

Was sind Bildungsinnovationen im Verständnis der beiden Bereiche?

Wie beeinflussen Forschungsgegenstände & Ansätze aus E-learning und Distance Education die zukünftige Gestaltung von institutionellen postgradueller Weiterbildung?

Wie sehen bildungsrelevante Forschungsgegenstände im E-Learning vs. Fernstudium aus?

Wie lässt sich der Mehrwert beschreieben den E-learning und Fernstudium für die Weiterentwicklung des LLL haben?

Fragen über Fragen.. aber ich sehe noch keinen Wald.

Supergosh II

Wie im letzten Post kurz angerissen möchte ich meine Erfahrungen im Writersworkshop noch ein wenig weiter ausführen.
Zuerst einmal ein etymologischer Exkurs:
Meiner Meinung nach hat «Gosh» seine Wurzeln im Euphemismus «Oh my gosh». Hier noch einige Definitionen aus dem Urban Dictionary.

Aber nun zum Gelernten im Workshop:

Die Feedback- Kultur im Studium war eigentlich meistens sehr eingeschränkt. Zum einen erhält man selten wirklich ausführliches Feedback zu Semesterarbeiten oder zur Diplomarbeit. Andererseits hat man selten die richtige Einstellung dieses Feedback auch richtig anzunehmen. Man versucht halt irgenwie den «Kopf aus der Schlinge» zu bekommen.

– Da es erst das zweite Mal für mich in Wien war, kannte ich die meisten Teilnehmer am Workshop teilweise gar nicht oder nur sehr flüchtig. In keinem Moment fühlte ich mich unwohl- im Gegenteil die «Geberkultur» und das positive Miteinander standen im Vordergrund, auch wenn Kritik geübt wurde.

«Fly on the wall» zu sein ist ein echtes Erlebnis: ich denke dass ich zum letzten Mal im Studium so viel per Hand mitgeschrieben habe. Kritikpunkte sind selten so leicht annehmbar gewesen. Ich muss persönlich zugeben, dass ich es immer sehr ungern hatte Kritik anzunehmen. Aber das mit dem Workshop Prozedere sehr gut angestossen werden,

Heterogenität in der Gruppe: für mich als «Rookie» im wissenschaftlichen Betrieb, war es zudem ein Erlebnis auch von den anderen Teilnehmern ihren Texten und ihren Problemen zu lernen. Das nenne ich echtes «Peer- Lernen». Auch wenn man mit anderen Dissertanten im Gespräch ist, so hat man selten Einblick in Texte. Genau hier sehe ich eine gute Möglichkeit die Schreibkompetenz zu erweitern. Man lernt andere Schreibstile, andere Sichtweisen etc. kennen.

Im Grossen und Ganzen nochmal herzlichen Dank an Reinhard und seine perfekte Organisation und an die Teilnehmer für die gute, positive und gebende Stimmung!!
Supergosh!

Supergosh- Writersworkshop

Nachdem ich heute an dem ersten Writersworkshop teilgenommen habe, möchte ich meine positiven Erfahrungen ganz kurz zusammenfassen:

Nach anfänglichlichen Zweifeln und Ängsten kann ich eine mehr als positive Rückmeldung zum guten Klima, der grossen Menge an Verbesserungsvorschlägen, der Anregungen die ich erhalten habe, der positiv kollegialen Stimmung geben. Wirklich ein dreifaches Supergosh für die Organisation und die Gebekultur aller Beteiligten.

In den nächsten Tagen werde ich noch einmal genauer auf das Gelernte eingehen.

Weitere Überlegungen zur Methodologie

Ich bin gerade dabei das Handbuch Qualitative Forschung durchzuarbeiten. Ich habe noch immer Zweifel daran, wie die Grounded Theory an mein Forschungsinteresse angepasst werden kann. Bis jetzt habe ich noch kein einziges Beispiel der Wissenschaftssoziologie gefunden, die mit der Grounded Theory angegangen wurde. Im Moment gibt es dazu einige überlegungen, wie das «Feld» zu definieren ist.
– Kann man nur digital und virtuell ins Feld gehen?
Hier habe ich auch noch eine Online Plattform gefunden mit verschiedenen Beispielen and qualitativen Abschlussarbeiten.

Mentales post- it: grounded theory kann/ soll als Forschungsstrategie bezeichnet werden?

Hier auch noch eine Rezension zu einerm Werk der Wissenschaftsforschung. Auch der Symbolische INteraktionismus ist als theoretische Unterfütterung ansprechend.

ngram viewer

Bin gerade über den Ngram viewer gestolpert und müsste dies natürlich sofort mit meinem Forschungsinteresse ausprobieren:

Methodologische Zweifel

Grounded Theory als Forschungsmethode scheint nach dem, was ich bis jetzt durchgearbeitet habe und natürlich auch aufgrund des Vorschlags von Herrn Baumgartners die geeignete Methodologie zu sein.- Halt erster Zweifel- mentale Klammer auf- ich muss erst nochmal den Unterschied zwischen Methode und Methodologie darlegen.
Was mich darüber hinaus noch bekümmert ist folgende Überlegung: Bis jetzt habe ich fast immer nur Studien mit der grounded theory gesehen, die sich eher mit «sozial angehauchten» Themen im Geiste Glasers und Strauss befassen. Möchte ich mein Vorhaben im Wust der Wissenschaftskategorien einteilen, so würde ich tendenziell dazu übergehen es eine «wissenschaftssoziologische» Arbeit zu nennen.
Eine der grossen Referenzen in dieser Disziplin wäre zum Beispiel Ludwik Fleck.
Hier noch eine weiter kurze Zusammenfassung seines Hauptwerks «Entstehung und Entwicklung einer wissenschaftlichen Tatsache». Meine Arbeit möchte jedoch einen induktiven Weg gehen und bei den Wissenschaftlern selbst ansetzen.
Auf methodischer Basis scheinen offene Interviews die beste Möglichkeit im Erkenntnisprozess voran zu kommen.

Aber schon bei der Niederschrif dieser Zeilen zeigen sich viele Zweifel, die noch aus dem Weg geschafft werden müssen.

Vorbereitung für Writer´s Workshop

Zum einen bin ich gerade dabei einige Artikel zur Selbstreflektion im qualitativen Forschungsprozess zu lesen (v.a Breuer, Franz).
Gerade habe ich noch ein elektronisches Buch dazu gefunden. Hier.
Andererseits muss ich auch den Artikel für den Writer´s Workshop im Januar noch einmal durchgehen. Dieser Artikel, der auch zum Teil als Begründung des gesamten Forschungsvorhabens angesehen werden kann, wurde leider von der Zeitschrift für E-Learning abgelehnt. Deswegen finde ich es sehr interessant diesen Artikel noch einmal in einem anderen Kontext auf Herz und Nieren prüfen zu lassen.
Ich werde den Artikel in den nächsten Tagen noch einmal durcharbeiten und dann hier veröffentlichen.

Erste Forschungswerkstatt 25/11/2010

Mit etwas gemischten Gefühlen bin ich zum ersten Doktorandenkolleg “Life Long Learning” nach Wien geflogen. Einerseits waren mir die organisatorischen Fragen noch nicht sehr klar dargelegt:
Was wird eigentlich gemacht?
Wie wird eine „offene Agenda“ interpretiert?
Welche anderen Mitstreiter werde ich dort antreffen (auch wenn ich durch den Blog Peter Baumgartners doch einiges schon wusste, denn dort sind die meisten seiner Studierenden und Absolventen zum Teil mit Projektbeschreibungen, Exposes etc. aufgeführt)
Würde ich auch etwas für meine eigene Arbeit mitnehmen können
Und dann natürlich die Fragen der Fragen:
Was bringt es überhaupt, Freizeit, Geld etc. in die Hand zu nehmen, die Familie ein paar Tage alleine zu lassen???

Im Nachhinein kann ich durchaus feststellen, dass die meisten der Fragen sich einigermaßen positiv beantworten lassen.:

Zuerst einmal zum Inhalt und dem Aufbau des Kollegs:
Da ich noch keine genaue Angaben habe und noch nicht in den Mailverteiler aufgenommen bin, habe ich noch keinen exakten Überblick über das Kolleg. Aber es waren etwa 25 Personen anwesend. Die Sitzungen werden von den drei Professoren, Lenzen, Berger und Baumgartner in sehr lockerer und kollegialer Art moderiert. Aber eigentlich gibt es einen sehr grossen Initiativbereich der Studierenden selbst. So begann das Seminar mit zwei Inputs:
Eine Kommilitonin, die ihre Arbeit vor kurzem abgegeben hatte fasste kurz ihre Ergebnisse zusammen
Eine weitere Kommilitonin fasst ihren Forschungsstand und ihre ersten Zwischenergebnisse zusammen.

Nach jedem dieser Inputs gab es eine offene Diskussion bei der allgemein Fragen, methodische Zweifel, Verbesserungsvorschläge etc. angebracht wurden.

Schon die Auswahl der beiden Themen zeigte das Spannende am Doktorandenkolleg auf: So ist dort die gesamte Bandbreite des Lernen und Lehrens vorhanden. Von der Grundschule (und am nächsten Tag sogar von der Frühpädagogik) bis zur Hochschulbildung.

Nach dieser ersten Referatsrunde gab es eine „Integrations und Vorstellungsrunde“ der neuen Doktoranden. Jeder musste sich kurz vorstellen und seine Herkunft, Forschungsthema etc. darlegen. Dadurch konnte ich auch gleich Einblick in die anderen Studierenden haben, die auch etwas im E-Learningbereich machen.

Was mir an dieser Stelle noch ein wenig fehlt, wäre ebene eine technologisch unterstütze Lösung. Da ich bis heute noch nicht Zugriff auf die virtuelle Arbeitsumgebung des Kollegs habe, weiss ich jedoch nicht, inwieweit all dies dort abgedeckt ist. Bei einzelnen nachfragen ist jedoch eher herausgekommen, das dieser bereich nicht besonder benutzt wird. Meine Idee wäre auch einen kollaborativen Bereich zu haben (in facebook, linkedin, xing etc., um diese informellen Bereiche noch anzureichern) Auch ein Twitter Backchannel würde ich vorschlagen. Aber da dies ja die erste „Kontaktveranstaltung“ war, wollte ich eben auch nicht sofort mit der Tür ins Haus fallen.

In einer weiteren (Gruppen) Übung mussten wird uns mit dem Thema „Geld und Bildung“ auseinander setzen und in einer gemeinsamen Gruppendiskussion arbeiten.
Professor Berger schloss diesen Teil mit einer sehr interessanten (wenn auch für mein persönliches Empfinden manchmal zu „schwarzmalend“) „Brandrede“ über den desolaten Zustand der Bildung ab.

Abschliessend wurde noch eine gemeinsame Agenda (wer macht Referat?) schnell gesucht.

Am zweiten Tag nahm ich nur 2 Stunden morgens am Kolleg teil, da ich am Abend von Herrn Baumgartner noch in seine Forschunsgwerkstatt zum Thema „Bologna“ eingeladen wurde. Da darüber hinaus auch die meisten Referenten des nächsten Tages eher E-learning fremde Themen untersuchen, nahm ich die Möglichkeit war 2 Tage an einem Seminar geleitet von Rolf Schulmeister teilzunehmen. Dies wird in einem nächsten Post thematisiert.

Doktorandenblog eröffnet

Hiermit eröffne ich feierlich meinen Doktorandenblog 😉